die INTERAKTON ...



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...zwischen stein und pflanze als einen symbiotischen prozess zu beschreiben, scheint nur auf den ersten bick hin vermessen. tatsächlich "profitieren" beide seiten - die geosphäre wie auch die biosphäre von diesem austausch oder besser noch - stoffwechsel.
die lithosphäre war vor dem auftreten erster lebensformen "arm" - arm an mineralien.
der vergleich von gesteinen der venus (1.000 - 1.500), des mars (ca. 500) und des merkur (350) mit denen der erde (rund 4.000) zeigen den deutlichen unterschied 1).
die zunahme des mineralreichtums nach dem auftreten der photosynthese beschreibt aber nur die eine richtung dieses stoffwechselprozesses - die von pflanze zu stein...
die umgekehrte richtung - die von der mineralischen welt in die welt des lebens ist aber von besonderem interesse und folie vieler modelle und spekulation.
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wie aber würde aus stein leben?
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es scheint, als hätten bestimmte minerale biophile eigenschaften. so zum beispiel der feldspat 2) - eines der wichtigsten gesteinsbildenden minerale der erdkruste.
seine verwitterung bildet erde - ton.
die hervorragende spaltbarkeit in kleinste kristallblättchen ist wohl die voraussetzung zur bildung speziell geschichteter tonkristalle, deren äußere schicht silizium enthielt und die innere aluminium. zusammengehalten wurden beide schichten durch wasser 3). diese glatten schichten - an den oberflächen elektrisch geladen - sind in der lage organische moleküle anzuziehen. inzwischen wissen wir, daß sowohl aminosäuren als auch nucleotide auf tonoberflächen ketten bilden 4) - die grundlage von wachstum und verzweigung und letztlich reproduktion.
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der ton ist die kristalline, steinerne gebärmutter allen lebens ...
der stein ist der älteste,
der alles hervorgebracht hat.
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:1) nach ROBERT HAZEN, geophysiker an der carnegie institution for cience, george mason university washington,
2) der name leitet sich einerseits aus mhd. veld, ahd. feld. asächs. folda, idg. *pel(...) im sinne von eben, platt, breit - interessanterweise finden wir im ungarischen für "erde" das wort FÖLD - anderenseits bezeichnet SPAT (bergmännischer begriff) seine vollkommene spaltbarkeit.
3) s. GUSTAV WEIß - GOTTES TON, in NEUE KERAMIK 3 2018
4) s. Spektrum.de 24.10 2003 AM ANFANG WAR DER TON?

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